Siebenschläfer (Glis glis)

Der Siebenschläfer ist mit 16cm Leibes- und 13cm Schwanzlänge der größte deutsche Bilch. Der weiche ziemlich dichte Pelz ist auf der Oberseite einfarbig aschgrau, bald heller bald dunkler schwärzlich braun überflogen , auf der Unterseite milchig weis und silberglänzend.

Nach ungefähr fünfwöchiger Tragzeit wirft das Weibchen drei bis sechs nackte, blinde Jungen, welche außerordentlich schnell heranwachsen, nur kurze Zeit an der Mutter saugen und sich dann selbst ihre Nahrung aufsuchen.  

Gewandt klettern sie in Eichen und Buchen, bis an die äußersten Spitzen auch kleinere Äste und überwinden springend oft mehrere Meter, dabei mit dem buschigen Schwanz balancierend und steuernd. Dünne Zweige werden mit den Händen und den darauf sitzenden dicken Schwielen sicher umfasst, während an Stämmen und dicken Ästen die Krallen an den Zehenspitzen einen festen Halt geben.

Den Tag über hält er sich verborgen. Bei seinen nächtlichen Ausflügen zeigt er sich als ein rascher, lebhafter Gesell. Das schnell und sichere Bewegen in den nächtlichen Baumkronen, auch auf der Flucht vor ihren flinken Hauptfeind dem Baummarder, ist nur möglich durch ein harmonisches Zusammenspiel von drei Sinnesorganen. Tasthaare, Geruch und Gesicht. Die Suche nach Früchten erfolgt durch den Geruch. Gegen den Herbst hin sammelt er Nahrungsvorräte und speichert diese in seinen Höhlen auf.  

Gewicht und Leibesumfang nehmen durch die angefressenen Fettpolster immer mehr zu. Mit über 200 Gramm Körpergewicht sind sie jetzt fast dreimal so schwer wie in den Sommermonaten. Dann kann es schon mal vorkommen, dass ein Einschlupfloch einer neu gewählten Tagesschlafhöhle mit 32 Millimetern nicht mehr ausreicht und der kleine dicke Kerl beim morgendlichen schnellen Einschlüpfen auf halber Länge plötzlich stecken bleibt. Kopf und Vorderbeine sind bereits innen, der Rest aber hängt fast waagerecht noch außerhalb der Nisthöhle.    

Sobald die Außentemperatur häufiger unter 18 Grad Celsius absinkt, wird beim Siebenschläfer der Reiz zum Winterschlaf ausgelöst. Darüber hinaus hat auch seine innere Uhr einen besonderen Einfluss auf diesen Zeitpunkt. Bereits im September suchen die ersten Tiere dafür geeignete Schlafplätze wie Dachböden auf. Aber auch in Baumhöhlen, Eichhornkobeln sowie Jagd- und Schutzhütten hat man sie schon im Zustand der Winterlethargie entdeckt. Unterbrechungen des Winterschlafes sind nicht häufig, aber auch nicht ungewöhnlich.  

Der Siebenschläfer- Tag am 27. Juni hat mit Verhalten des Tieres übrigens nichts zu tun, er wacht meist schon gegen Ende April wieder auf.

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